Ferien-Idyll in der Uckermark
 

Die Uckermark


Im Nordosten Brandenburgs, rund 80 Kilometer von Berlin entfernt, liegt die Uckermark. Die die "Toskana des Nordens" ist, wenn Sie so wollen, eine dünnbesiedelte Ruhezone mit Wäldern, Seen und Hügeln und als solche ideal für beanspruchte Großstadtgewächse, die für ein paar Stunden, Tage oder Wochen wieder zu sich finden möchten.
Beschauliche Dörfer, Straßen aus Feldsteinen und kleine Seen inmitten der weiten Hügellandschaft wirken, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Zwei Drittel der Fläche stehen als Nationale Naturlandschaften unter besonderem Schutz. Entdecken Sie die ursprüngliche Uckermark und ihre Besonderheiten - mit dem Rad, dem Kanu oder auch zu Fuß geht das ganz wunderbar!


 

Kraatz



Der Ortsteil Kraatz liegt an der Straße von Prenzlau in Richtung Fürstenwerder und gehört mit etwa 140 Einwohnern zu den kleinsten der Gemeinde Nordwestuckermark und der Region. Seine Gründung erfolgte vermutlich um 1250 durch Siedler aus der Altmark. In der wechselvollen Geschichte war der Ort zeitweise fast oder gänzlich „wüst", d.h., unbewohnt.
Nach dem 30-jährigen Krieg überwucherten Bäume und Sträucher die Gemarkung. Die Neubesiedlung um 1700 war schwer und zog sich über Jahrzehnte hin. Durch Rodungen und Ablassen eines Sees wurden Acker- und Weideflächen gewonnen. Die ersten Besitzer von Kraatz waren Landedelleute. Zwischen 1700 und 1820 gehörte es den Familien von Arnim und von Wedell. Danach wurde das Gut an die bürgerliche Familie Schröder verkauft, von der es 1890 die Familie Wendland erwarb. 1921 kaufte die Siedlungsgesellschaft Joh. Hoffmann in Berlin den Besitz. Es entstanden 45 Siedlungsstellen unterschiedlicher Größe. Die Siedler kamen zum Teil aus Kraatz und Umgebung zum größten Teil aber aus Mitteldeutschland, denn dort gab es wenig Ackerland und eine hohe Arbeitslosigkeit. Zwei Türme ragen über die Dächer und Bäume: der Kirchturm und der Schlossturm. Die Kirche wurde 1854/55 von dem damaligen Gutsbesitzer Schröder im neugotischen Stil erbaut. Das Schloss, 1883 abgebrannt und neu errichtet, diente nach der Aufsiedlung des Gutes der Gemeinde. Die unteren Räume waren zum Teil Schulklassen, der Saal ein Ort für Versammlungen und Feiern. Das große Gebäude war jedoch für die Bauern in der Unterhaltung zu teuer. Der preußische Staat kaufte es 1935 und stellte es bis 1943 als Landjahrheim und bis 1945 für Schulungen von Führungskräften zur Verfügung. Nach Kriegsende wohnten zahlreiche Flüchtlingsfamilien dort.
In den folgenden Jahren wurden die Räume frei für eine Berufsschule (1952/53-1964), Teile der Grundschule (bis 1968), Büroräume der Gemeinde und der LPG und zwei Wohnungen. Der Saal wurde wieder vielfältig genutzt. Das Schloss ging 1990 in den Besitz des Landes Brandenburg über und befindet sich seit 2001 in Privatbesitz. Kraatz hatte nachweisbar von 1740 bis 1968 eine Schule. Es gab zwischen 1885 und 1990 immer eine Einkaufsmöglichkeit im Ort. Im Jahre 1902 erhielt es eine Haltestelle für die Kleinbahn Prenzlau-Fürstenwerder. Die Chaussee von Prenzlau nach Fürstenwerder, um 1880 gebaut, führte am Gut vorbei. Der alte Weg Fürstenwerder-Hildebrandshagen-Kraatz-Rittgarten und weiter über Dedelow nach Prenzlau verlor dadurch seine Bedeutung. Kraatz war immer durch die Landwirtschaft geprägt.
Nach der Gutszeit und den Jahren der selbstständigen Bauernwirtschaften folgten 30 Jahre genossenschaftliche Wirtschaftsform. Von 1960 bis 1967 arbeitete Kraatz allein, danach schloss sich die LPG Damerow an. Später ging diese bis 1990 in dem großen Wirtschaftsverband der Kooperative auf. Nach deren Auflösung übernahm die GbR Kraatz etwa 500 ha. Weitere Flächen sind an eine GbR in Schapow verpachtet. Zum Ortsteil Kraatz gehört Damerow, bis 1945 ein Gut und danach aufgesiedelt. Die Struktur des Gutes ist, obwohl sehr baufällig, noch gut erkennbar. Seit 01.01.1997 ist hier der Biobäcker Krämer ansässig der seine Backwaren nicht nur in der Kreisstadt verkauft, sondern auch Berliner Läden beliefert. Kraatz könnte in der Zukunft in den Tourismus der Region eingebunden werden. Rad-, Reit- und Wanderwege wären denkbar für Menschen, die in ruhiger und reizvoller Landschaft unserer Heimat Erholung suchen. Eine ca. 300 Jahre alte, prachtvolle Linde mit einem Umfang von 4 Metern, schmückt das Zentrum des Dorfes.

 


 

 


 



Fürstenwerder